Klettern wie die Bergziegen :-)
Zum ersten mal haben wir uns eine Bergtour vorgenommen. Wandern gehen wir ja öfters und war waren mächtig gespannt. Wir bereiteten morgens den Proviant für die Tour zu, es gab wieder den Ruckzuck-Salat, den Ihr unter unseren Rezepten findet. Allerdings probieren wir ständig neue Versionen aus. Dieser bestand aus Kichererbsen, Zwiebel, Gurke, Tomaten, Apfel und Selleriestaude. Apfel und Sellerie, passen super dazu. Für den kleinen Snack zwischendurch packten wir noch ein paar Nüsse mit Cranberrys ein und natürlich viel Wasser und schon ging es los. Die Tour, die wir uns ausgesucht hatten ist 10 km lang und sollte in einer Zeit von 5 Stunden zu schaffen sein. Wir wandern häufig sogar mehr Kilometer und waren daher sehr optimistisch ... aber was 10 km bedeuten, wenn es stetig bergauf geht und man sich ständig an großen Felsbrocken hochziehen muss, das sollten wir noch merken. Am Startpunkt angekommen tauschten wir erst mal Flipflops gegen Wanderschuhe (macht so etwas bitte immer mit vernünftigen Wanderschuhen) und stopften noch unsere Jacken in die Rucksäcke. Unten war es zwar warm aber man weiß ja nie wie es oben aussieht. Wir gingen gemütlich los aber es wurde recht schnell knackig.
Hier war alles noch ganz harmlos ...
Der Weg bestand nur noch aus Felsbrocken über die wir balancierten und es ging höher und höher. Doch jedes mal, wenn wir uns umdrehten wurde die Aussicht schöner. Hinter uns ragte ein Fels in die Höhe, der fast wie ein Turm wirkte und je höher wir kamen, umso mehr konnten wir die Formation erkennen. Oben hatte der Fels einen Überhang und mit der herrlichen Landschaft im Hintergrund bot er ein wunderbares Motiv. Ich kann diese Schönheit nicht annähernd in Worte fassen, schaut Euch einfach die Fotos an, die sagen alles.
Wir waren umringt von gigantischen Felsformationen ...
Genau ... und hier mussten wir rauf. Ein Spaziergang war das wirklich nicht.
Nach ca. 1 Stunde hatten wir die erste Hürde geschafft, wir waren endlich oben und wir fühlten uns wie Sieger. Wir verweilten ca. 10 Minuten, luden unsere Energiereserven mit ein paar Nüssen auf und machten uns wieder auf den Weg. Es ging abwärts aber nur ein kleines Stück, dann ging es wieder aufwärts. Wir erreichten einen Felsvorsprung mit wunderschönem Panoramablick, da mussten wir natürlich ein paar Poserfotos machen.
Unachtsamkeit ist bei dieser Tour nicht witzig.
Die nächste Etappe stellte für mich eine Herausforderung dar. Wir mussten uns an einer Eisenkette festhalten, die an einem glatten, steilen Felsen befestigt war, uns rückwärts in den Hang stämmen und uns Stück für Stück nach unten bewegen. Unten angekommen, schlotterten mir schon etwas die Beine.
Nach einer Weile erreichten wir das nächste Plateau und ein Blick auf die Uhr zeigte uns, dass wir nach 2,5 Stunden nicht einmal ein drittel geschafft hatten. Meine Knie schmerzten, da sie diese Belastung nicht gewohnt sind und wir beschlossen nach dieser Rast Kehrt zu machen. Ich wollte meinen Knien für den Anfang nicht zu viel zumuten. Der Rückweg ging zwar etwas schneller, wir waren insgesamt 4 Stunden unterwegs aber was ein Abstieg für angeschlagene Knie bedeutet bekam ich schmerzlich zu spüren. Ich war froh, dass wir vernünftig waren und die Tour abgebrochen haben. Trotzdem war es ein Erlebnis, das ich auf jeden Fall wiederholen möchte. Man fühlt sich der Natur so nah, es war fantastisch.
Egal wie man in Korsika unterwegs ist – zu Fuss oder mit dem Auto, von der herrlichen Landschaft kann man nicht genug bekommen.
Wieder im Auto genossen wir die Landschaft auf dem Heimweg. Es bot sich ein Postkartenmotiv nach dem nächsten.
Kommentar schreiben